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Projektmanagement

Gantt-Diagramm erstellen: Erklärung & Beispiele

Effizientes Projektmanagement leicht gemacht! In meinem Guide zum Gantt-Diagramm entdeckst du die Kunst der Zeitplanung. Erfahre, wie du den Überblick über Aufgaben und Prozesse behältst und erfolgreich zu deinem Projekt-Ziel navigierst!

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Die besten Projektmanagement-Tools

Dir fehlt ein Überblick über den gesamten Projektverlauf? Du suchst ein Tool für eine bessere Zeitplanung? Dann bist du hier richtig! In meinem großen Gantt-Guide zeige ich dir nämlich, wie du mit einem Gantt-Diagramm deine Projekte sauber strukturieren kannst und alle zeitlichen Abläufe unter einen Hut kriegst.

“Nie wieder Verspätungen” ist zu viel versprochen, schließlich kann (und wird) in Projekten immer etwas schieflaufen. Mit einem Gantt-Diagramm bist du aber in der Lage, Aufgaben und Zeitaufwand transparent abzubilden. Du erkennst rechtzeitig kritische Engpässe und siehst, welche Arbeiten besonders wichtig für den erfolgreichen Projektabschluss sind.

Wir schauen uns gemeinsam an, was ein Gantt-Diagramm eigentlich ist, wie man es richtig einsetzt und für welche Projektformen es sich besonders gut eignet. Danach zeige ich dir in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du dein erstes Gantt-Diagramm erstellst.

Klingt gut? Dann auf, lass uns gemeinsam in die gi-Gantt-ische Diagramm-Schlacht ziehen!

Was lerne ich hier?

Definition: Was ist ein Gantt-Diagramm?

Woher kommt das Gantt-Diagramm?

Die Anfänge des heutigen Gantt-Diagramms liegen beim polnischen Ingenieur Karol Adamiecki, der ein Diagramm mit ähnlicher Funktionsweise für die Auslastungsplanung von Walzwerken, Maschinenbauanlagen und den Bergbau entwickelte. Zum heutigen Namen kam das Diagramm durch den US-Amerikaner Henry Laurence Gantt, der das Diagramm für die Auftragsfolgeplanung weiterentwickelte und in den Industrienationen verbreitete.

Ein Gantt-Diagramm ist ein horizontales Balkendiagramm, das dir die Abfolge von Aufgaben und Arbeitspaketen grafisch auf einer Zeitleiste anzeigt. Ein Gantt-Diagramm gibt dir also einen Gesamtüberblick über Aufgaben und deinen Projektzeitplan. Aber das ist nicht alles, denn ein Gantt-Chart kann noch einiges mehr:

Ein Gantt-Diagramm visualisiert nämlich auch Start- und Enddaten von Aufgaben, wichtige Meilensteine deines Projektes und Zuständigkeiten von Teams oder Personen. Und –wohl einer der wichtigsten Punkte – Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Arbeitspaketen und den sogenannten kritischen Pfad deines Projektes.

Aufgaben und Arbeitspakete

Um die dreht’s sich in Gantt-Charts: Im Grunde ist ein Gantt-Diagramm eine Abfolge von Aufgaben und Aktivitäten auf einer Zeitleiste. Je nach Detailgrad kann man zwischen einzelnen Aufgaben und Arbeitspaketen unterscheiden. Arbeitspakete bestehen dabei aus einer Anzahl zusammenhängender Aufgaben. Aber auch einzelnen Aufgaben können Unteraufgaben zugeordnet sein. Unteraufgaben tauchen dann aber meist nicht im Gantt-Diagramm auf, weil sonst schnell die gewünschte Übersicht verloren geht.

Abhängigkeiten/Anordnungsbeziehung

Zwischen einzelnen Aufgaben kannst du in einem Gantt-Diagramm Abhängigkeiten definieren. Das gibt nicht nur Struktur, sondern zeigt dir vor allem, welche Arbeiten unbedingt erledigt sein müssen, bevor die nächste Aufgabe beginnen kann. So erkennst du Prioritäten und weißt, was wann zu erledigen ist. Grob kann das Schema gelten “Wenn A erledigt, kann B starten”, es sind aber auch problemlos mehrere Abhängigkeiten möglich. So erkennst du Schlüsselaufgaben, von denen der Projekterfolg abhängt.

Geschätzte Dauer

Aufgaben sind in einem Gantt-Diagramm immer über einen festen Start- und Endzeitpunkt definiert. Für fast alle Aufgaben kann gelten, dass es sich immer nur um eine geschätzte Arbeitszeitdauer handelt. Verzögerungen und verspätete Abgaben sind in Projekten nicht selten. Daher ist es klug, Pufferzeiten einzuplanen, die zwischen zwei Aufgaben liegen und dir mehr Spielraum geben. Im besten Fall benötigst du den Puffer nicht und kommst schneller ans Ziel. Wenn du die Puffer brauchst, verschiebt sich deine Planung aber nicht nach hinten und du musst deinen Projektzeitplan nicht ständig anpassen.

Kritischer Pfad

Der kritische Pfad beschreibt die längste Abfolge von Arbeitspaketen und Aufgaben, die unbedingt abgeschlossen sein müssen, damit du dein Projektziel erreichst. Damit zeigt der kritische Pfad gleichzeitig an, wie lange dein Projekt mindestens dauern wird. Außerdem zeigt er Engstellen im Projekt, die bei nicht pünktlicher Erledigung das Gesamtprojekt gefährden können.

Meilensteine

Meilensteine markieren wichtige Projektfortschritte und Etappenziele innerhalb des Projektzeitplans. Anders als Aufgaben sind sie nicht über eine Zeitspanne definiert: Start- und Endzeitpunkt sind also identisch. Ein Meilenstein kann beispielsweise das Ende eines erfolgreichen Produkttests markieren oder den Abschluss der Planungsphase. Gerade in komplexeren und langfristigen Projekten sind Meilensteine wichtige Orientierungspunkte.

Überschneidungen

Aufgaben müssen nicht zwangsläufig in einer linearen Abfolge stehen, sondern können auch parallel ablaufen. Besonders größere Projekt-Teams arbeiten nämlich oft gleichzeitig an unterschiedlichen Teilaufgaben des Projekts. Gantt-Charts geben dir die Möglichkeit, die Gleichzeitigkeit von Aufgaben und Arbeitspaketen abzubilden. Doch Vorsicht: Je mehr Aufgaben sich zeitlich überschneiden, desto unübersichtlicher kann dein Gantt-Diagramm werden!

“Na toll,” wirst du jetzt sagen. “Jetzt redet der Kerl die ganze Zeit über Gantt-Charts und zeigt mir noch nicht einmal, wie das Ganze aussieht.”

Keine Panik! In der folgenden Bildergalerie findest du anschauliche Beispiele für die verschiedenen Elemente, die in einem Gantt-Diagramm vorkommen können. Und nicht erschrecken: Ich habe ein vergleichsweise komplexes Gantt-Diagramm erstellt. Je nach Projektumfang und -dauer kann ein Gantt-Diagramm aber auch wesentlich simpler aussehen.

Spätestens jetzt solltest du eine gute Vorstellung davon haben, wie ein Gantt-Diagramm aussieht oder aussehen könnte.

Aber wie setzt man es eigentlich ein? Und in welchen Projekten und Branchen kommen Gantt-Charts erfolgreich zur Anwendung? Genau darum gehts im nächsten Abschnitt.

Wenn du lieber sofort wissen möchtest, wie du ein Gantt-Diagramm erstellst, dann kannst du den Part auch überspringen und hier weiterlesen. Mein Tipp: nimm dir die 2-3 Minuten und schau dir an, in welchen Projekten Gantt-Diagramme wirklich nützlich sind.

Welche Projekte lassen sich mit Gantt-Diagrammen strukturieren?

Grundsätzlich gilt: Je planbarer und vorhersehbarer ein Projekt ist, desto besser eignen sich Gantt-Charts für die Visualisierung von Projektplänen. So hast du eine feste Struktur und arbeitest dich von Aufgabe zu Aufgabe und Meilenstein zu Meilenstein. Am Ende steht der erfolgreiche Projektabschluss. Gantt-Diagramme sind in solchen Projekten eine wertvolle Unterstützung und visualisieren übersichtlich den Projektfortschritt.

Beispiele für Projekte, die sich üblicherweise gut planen und ohne große Änderungen umsetzen lassen, sind:

  • Marketing-Kampagnen und Kampagnen-Management
  • Projekte der Event-Planung
  • Produkteinführungen
  • Bauvorhaben und -Projekte
  • Produktionswirtschaft

Die Faustregel lautet also: Projekte, die du über klassisches Projektmanagement abwickeln kannst, sind für die Nutzung von Gantt-Charts optimal geeignet.

Umgekehrt ist es so, dass im agilen Projektmanagement Gantt-Diagramme zwar nicht gänzlich ungeeignet sind, aber eine andere Rolle einnehmen. Agiles Projektmanagement ist geprägt von ständigen Änderungen und Anpassungen. Es liegt auf der Hand, dass ein feststehender Projektzeitplan, den du dann wieder und wieder anpassen musst, hier nicht wirklich sinnvoll ist.

Agile Teams nutzen Gantt-Charts darum weniger für die Aufgaben- und Zeitplanung von Projekten, sondern eher als grobe Roadmap. Eine Roadmap funktioniert anders als ein klassisches Gantt-Diagramm auf strategischer Ebene. Sie visualisiert also nicht den Projektplan mit konkreten Aufgaben, sondern übergeordnete Ziele von Projektphasen.

Von einer Advanced Roadmap spricht man, wenn damit strategische Ziele und Aufgaben über mehrere Teams und Projekte hinweg abgebildet werden. Solche Advanced Roadmaps eignen sich also vor allem, um unternehmensweite Ziele festzuhalten, Prioritäten zwischen mehreren Projekten zu bestimmen und die verfügbaren Kapazitäten und Ressourcen effektiv zu verteilen.

Werfen wir noch einen Blick auf die grundsätzlichen Stärken und Schwächen von Gantt-Diagrammen. So wird auch deutlich, ob du für deine Projekte auf Gantt-Charts zurückgreifen solltest:

  • Vorteile
  • Visualisiert den Projektplan sowie einzelne Phasen und zeigt transparent, welche Aufgaben wann zu erledigen sind
  • Zeigt Abhängigkeiten zwischen Aufgaben und Arbeitspaketen
  • Schafft einen Gesamtüberblick über den Projektfortschritt
  • Saubere Projektstruktur durch Meilensteine
  • Erlaubt eine Organisation über Teamgrenzen hinweg
  • Eignet sich hervorragend für die Ermittlung und Planung von Personal- und Zeitaufwänden
  • Durch die übersichtliche Darstellung von Zeitplänen und Abhängigkeiten lassen sich Prioritäten schnell erkennen
  • Variabel einsetzbar als Projektzeitplan oder strategische Roadmap
  • Nachteile
  • Wird bei sehr komplexen und langwierigen Projekten schnell unübersichtlich
  • Erstellung und Pflege kann viel Zeit und Aufwand kosten
  • Anfällig für Änderungen im Ablauf von agilen Projekten
  • Durch den Fokus auf den Faktor Zeit können Aspekte wie Qualität und Kosten in den Hintergrund rücken
  • Keine Echtzeitdarstellung des Projektstandes, Änderungen müssen meist manuell vorgenommen werden

Fassen wir noch einmal zusammen:

Gantt-Diagramme eignen sich vor allem für die Abbildung zeitlicher Abläufe und zur Visualisierung von Abhängigkeiten zwischen Aufgaben und Arbeitspaketen. Über Meilensteine strukturiert ein Gantt-Chart deine Projekte sinnvoll und dokumentiert den Projektfortschritt. Kritische Pfade heben Prioritäten hervor und zeigen dir, was für den Projekterfolg wirklich wichtig ist.

Flexibilität steckt im Gantt-Diagramm eher weniger drin. Heißt im Klartext: wenn sich Projektanforderungen ändern, sind Gantt-Diagramme nur mit Aufwand wieder in die Spur zu bekommen. Ändert sich also eine Aufgabenstellung, muss im Prinzip das gesamte Gantt-Diagramm mühsam angepasst werden.

Teams, die nach dem Scrum-Framework oder einer anderen agilen Methode arbeiten, nutzen Gantt-Charts also besser für die Ressourcenplanung und als strategische Roadmap – oder halt gar nicht.

Gantt-Diagramm erstellen: So planst und verwendest du Gantt-Diagramme in 5 Schritten

Schritt 1: Die besten Tools für die Arbeit mit Gantt-Diagrammen von Excel bis monday

Wie du deine Gantt-Charts erstellst, ist vollkommen dir überlassen. Die ersten Gantt-Diagramme waren simple Tabellen, handgeschrieben und auf Tafeln. Das geht auch heute noch; aber dann musst du bei Veränderungen halt die ganze Tabelle ändern.

Alternativ bieten sich heute zum Glück verschiedene Lösungen an. Du kannst z.B. eine Excel-Tabelle oder Google Sheets dafür nutzen. Dank Formeln und Diagramm-Editor sind unterschiedliche Visualisierungen und farbliche Markierungen möglich.

Excel finde ich selbst nicht so sexy. Es geht, aber es sieht dann halt aus wie … na ja, wie Excel eben.

Mein Favorit sind eher Projektmanagement-Tools. Das hat nicht nur optische Gründe! Hier hast du neben Gantt-Diagrammen nämlich gleich deine komplette Projektumgebung eingebunden. Und neben Gantt-Diagrammen kannst du Kanban-Boards, Aufgabenlisten, Auslastungs-Diagramme, Kalendertools und vieles mehr nutzen. So haben du, dein Team und Stakeholder immer einen 360 Grad Blick auf das gesamte Projekt.

Hier eine Auswahl an Projektmanagement-Tools, die ich selbst schonmal in den Händen hatte und wärmsten empfehlen kann:

monday.com ist ein wahrer Alleskönner und kommt dem Begriff All-in-One-Tool am nächsten. Mit Blick auf Gantt-Charts eröffnen sich Usern etliche Möglichkeiten: Gantt-Diagramme lassen sich automatisch aus Aufgabenlisten generieren, nach individuellen Anforderungen erstellen oder aus dutzenden Anwendungs-Vorlagen kopieren und anpassen. Stark!
Asana bietet einen ähnlich umfangreichen Leistungskatalog wie monday.com, ist aber in der Bedienung etwas leichtgängiger und daher auch für absolute Neulinge gut geeignet. Neben Gantt-Diagrammen bietet das Tool zahlreiche Visualisierungen und eignet sich sowohl für klassisches als auch agiles Projektmanagement kleiner bis mittelgroßer Teams.
Vielleicht nicht ganz so hipp und chic wie Asana und monday.com, aber in Sachen Leistungsfähigkeit kann das Tool locker mithalten. factro liefert zahlreiche Visualisierungen und besonders die Gantt-Diagramme überzeugen durch eine einfache Bedienung und übersichtliche Darstellung. So kannst du selbst größere Projekte sauber abbilden und verlierst nicht den Durchblick!
Wenn du gleich mehrere Projekte unter einen Hut kriegen musst, dürfte planta hybrid ein geeigneter Kandidat für dich sein. Das Tool hat seine Stärken definitiv im Portfolio-Management und eignet sich gut für den Mittelstand und größere Unternehmen. Gleichzeitig ist sowohl agiles wie klassisches Projektmanagement mit der Hybrid-Lösung möglich.
Für kleinere Teams und Freelancer ist awork eine passende Lösung. Das Tool ist super einfach zu bedienen, bringt aber mit Blick auf hybrides Projektmanagement alle nötigen Funktionen mit. Gantt-Diagramme sind schnell angelegt und vergleichsweise einfach zu verwalten, außerdem überzeugt das Tool mit einer schönen Optik und guten Visualisierungen.

Wenn hier für dich noch die geeignete Lösung dabei ist, dann findest du weitere Projektmanagement-Tools in meinem großen PM-Tool-Vergleich. Neben einer umfassenden Bewertung sind dort alle Besonderheiten der Tools sowie mögliche Einsatzgebiete aufgelistet.

So, jetzt gehts in die heiße Phase: wir schauen uns an, wie man ein Gantt-Diagramm erstellt und worauf dabei zu achten ist. Ich nutze dafür meinen Projektmanagement-Testsieger monday; aber meine Tipps sind allgemeingültig und lassen sich so auch z.B. in Excel umsetzen. Lets go!

Schritt 2: Aufgaben, Meilensteine und Abhängigkeiten planen

Am Anfang einer jeden Gantt-Chart steht die Planung von Aufgaben und Arbeitspaketen. Idealerweise hast du das schon im Vorfeld erledigt und verfügst über einen fertigen Projektstrukturplan (PSP) mit allen Aufgaben. Das ist aber nicht zwingend nötig und eigentlich nur bei größeren Projekten angebracht.

Bei kleineren Projekten kannst du die Aufgaben, die später in deinem Gantt-Diagramm auftauchen sollen, genauso gut auch einfach aus einer Aufgabenliste ziehen.

Wichtig ist nur, dass du die Aufgaben in eine sinnvolle Reihenfolge bringst und entsprechend der Abfolge in deinen Gantt-Chart überträgst.

Projektmanagement-Tools nehmen dir einiges an Arbeit ab: Es reicht, wenn du eine Aufgabenliste erstellst und die dazugehörigen Zeiten planst. Die meisten Tools generieren dann daraus ein passendes Gantt-Diagramm per Knopfdruck. Oder du wählst einfach eine passende Vorlage und trägst in die Platzhalter deine Aufgaben und Zeiten ein: Beide Wege sind deutlich schneller, als bei null zu starten!

Im selben Zug definierst du dann Abhängigkeiten von Aufgaben untereinander.

Damit das Ganze nicht so nebulös ist, habe ich hier mal ein Gantt-Chart für ein Entwicklungsprojekt gebaut; nämlich die Produktentwicklung einer Smart Watch. Ein komplexes Projekt! Aber so siehst du, wie man verschiedene Phasen in einem Gantt-Diagramm abbildet, Meilensteine und Abhängigkeiten setzt und dass einige Aufgaben auch parallel ablaufen können:

Aufgaben planen

Am Anfang muss ich mein Projekt erst einmal in Arbeitspakete und einzelne Aufgaben splitten. Für mein Smartwatch-Projekt gibt es drei Phasen bis zum Projekt-Abschluss – Planung, Umsetzung und Markteinführung – mit jeweils einigen Unteraufgaben:

Im ersten Schritt habe ich eine Liste mit allen Aufgaben und zu erledigenden Arbeiten erstellt
Im ersten Schritt habe ich eine Liste mit allen Aufgaben und zu erledigenden Arbeiten erstellt
Screenshot: trusted.de
Quelle: monday.com

Es wartet eine Menge Arbeit auf das Team! Designentwürfe, Entwicklung, Testphasen und Umsetzung von Änderungen und Anpassungen.

Sind alle Aufgaben geplant und verteilt, müssen sie für die Anzeige in Gantt noch terminiert werden. Ich muss mir also überlegen, wie lange jede Aufgabe dauert und wann sie abgeschlossen ist. Das ist – je nach Aufgabe – natürlich ganz unterschiedlich. Daher zeige ich dir unter Schritt 3 mehr dazu, wie das funktioniert!

Meilensteine planen

Nächster Schritt: Meilensteine planen. Ich überlege mir also Teilergebnisse, die etwas im Projekt bedeuten, weil sie zum Beispiel eine neue Phase einleiten, bzw. eine Phase abschließen.

Zu viele sollten es nicht werden – denn dann verlieren sie an Bedeutung – und du solltest sie nur wirklich dort setzen, wo sie auch einen klaren Projektfortschritt markieren. Für mein Projekt definiere ich 3 Meilensteine: Den Abschluss der Planungsphase (oben in der Tabelle mit grün als “erledigt” markiert), die Fertigstellung des Produkts und den Launch der Marketing-Kampagne für die Smartwatch.

Abhängigkeiten planen

Viele Aufgaben in meinem Projekt sind voneinander abhängig. Klar, denn die Testphase für das neue Produkt kann erst starten, wenn es ein Produkt gibt, das getestet werden kann.

Es müssen aber nicht alle Arbeiten voneinander abhängig sein!

Ist die erste Produktversion fertig (und dieser Meilenstein erreicht) kann mein Marketing-Team sich z.B. an die Arbeit machen und die Kampagne planen. Hier gibt es eine Abhängigkeit. Meine Entwickler:innen müssen aber nicht auf die fertige Kampagne warten, um weiter am Produkt zu schrauben und Kinderkrankheiten auszumerzen. Diese Tasks können parallel laufen; was du hier ganz gut erkennen kannst:

Aufgaben müssen nicht zwangsläufig linear abgearbeitet werden, sondern können auch parallel ablaufen
Aufgaben müssen nicht zwangsläufig linear abgearbeitet werden, sondern können auch parallel ablaufen
Screenshot: trusted.de
Quelle: monday.com

Schritt 3: Ressourcen planen, Zeiten schätzen

Kommen wir zum zentralen Aspekt eines Gantt-Diagramms: der Zeitplanung.

Abhängig von Umfang und Komplexität brauchst du für den Abschluss einer Aufgabe Zeit und Ressourcen. Es bringt dir nichts, wenn du zwar eine saubere Auflistung aller Arbeitspakete hast, dein tatsächlicher Projektzeitplan aber vorne und hinten nicht stimmt, weil Aufgaben nicht pünktlich fertig werden.

Für eine Gantt-Chart zählt letztlich nur der Start- und Endtermin einer Aufgabe. Du berechnest also nicht den Aufwand in Stunden, sondern zu welchem Tag eine Aufgabe abgeschlossen sein soll. Idealerweise ziehst du zwischen sehr wichtigen Aufgaben eine Pufferzeit ein. Das gibt dir den nötigen Spielraum, sollte eine Arbeit mal nicht rechtzeitig erledigt sein (was ja immer passieren kann).

Ein Tipp für die Zeitplanung: Nicht jede Aufgabe lässt sich exakt planen. Selbst mit viel Erfahrung kann man mal daneben liegen. Was hilft, ist große Aufgaben in möglichst kleine Einzelteile zu zerlegen - die sind im Umfang überschaubar und besser planbar.

Das Gantt-Diagramm ist damit noch nicht fertig; trotzdem kannst du hier schon eine Menge ablesen:

Dein Projekt ist klar gegliedert und strukturiert. Alle im Team wissen, was wer wann zu tun hat. Du weißt, wann die Projektphasen beginnen und voraussichtlich endet und wie viel Zeit einzelne Aufgaben brauchen. Verschiebt sich eine Aufgabe nach rechts, gilt das auch für alle anderen Aufgaben in der Kette. Plus: Du erkennst mögliche Engpässe und Risiken; in meinem Fall die Produkt-Entwicklung und die Abnahme.

Was die Ressourcenplanung betrifft, hast du mit den meisten Projektmanagement-Tools nützliche Helfer: Du kannst jede Aufgabe einer verantwortlichen Person zuweisen und siehst dann im Auslastungsdiagramm, wer noch freie Kapazitäten hat oder bereits geblockt ist. Das erleichtert die optimale Verteilung von Arbeitspaketen über dein Projekt-Team:

In Auslastungsdiagrammen erkennst du sehr einfach, wer noch freie Kapazitäten hat
In Auslastungsdiagrammen erkennst du sehr einfach, wer noch freie Kapazitäten hat
Screenshot: trusted.de
Quelle: monday.com

In meinem Beispiel ist das Projektteam noch überschaubar, es gibt einen Projektmanager, 3 Produktentwickler und 2 Marketing-Spezialisten für die Werbekampagne. Damit sind alle Kapazitäten gebunden, das bedeutet natürlich auch, dass andere Projekte warten müssen.

Je größer die Projekte werden, desto wichtiger wird das Ressourcenmanagement. In großen Unternehmen wird dann meistens auch ein Ressourcenmanager eingesetzt, der sich komplett auf diesen Bereich fokussieren kann.

Schritt 4: Kritischen Pfad definieren

Der kritische Pfad ist ein wichtiges Instrument für Projektmanager. Er zeigt die Abfolge an Aufgaben und Aktivitäten mit der längsten Dauer an, die für den erfolgreichen Projektabschluss unbedingt abgeschlossen sein müssen. Damit markiert er gleichzeitig die Mindestdauer deines Projekts.

Projektmanager erkennen über den kritischen Pfad Prioritäten und können die verfügbaren Ressourcen so einteilen, dass die wichtigen Aufgaben auch rechtzeitig erledigt werden.

In meinem Beispiel ist der kritische Pfad abhängig von der Produktentwicklung. Hier fließt der höchste Zeitaufwand rein und ohne eine abgeschlossene Produktentwicklung kann weder das Marketing noch die Produkteinführung starten. Hier wird deutlich: Kritische Pfade zeigen dir an, was für dein Projekt wirklich wichtig ist.

Der kritische Pfad zeigt dir die längste Abfolge von Aufgabe im Gantt-Diagramm, die rechtzeitig erledigt werden müssen
Der kritische Pfad zeigt dir die längste Abfolge von Aufgabe im Gantt-Diagramm, die rechtzeitig erledigt werden müssen
Screenshot: trusted.de
Quelle: monday.com

Den kritischen Pfad kannst du manuell bestimmten und kalkulieren: Hierfür listest du alle zusammengehörigen Aufgaben auf und notierst für jede dieser Aktivitäten die geplante Dauer in Tagen. Die Aufgabenfolge mit der höchsten Dauer ist dein kritischer Pfad. Tools wie monday.com errechnen den kritischen Pfad automatisch für dich.

Damit ist dein Gantt-Diagramm erst einmal fertig! Schauen wir uns nun noch an, wie du damit arbeitest:

Schritt 5: Die tägliche Arbeit mit deinem fertigen Gantt-Diagramm

Im Alltag wirst du, wenn alles glattläuft, wahrscheinlich nicht allzu viel Zeit in deinem Gantt-Diagramm verbringen. Als Planungs- und Controlling-Tool reicht es völlig, wenn du ab und zu einen Blick drauf wirfst und das Gantt-Diagramm auf dem aktuellen Stand hältst.

Viel spannender wird es, wenn du tatsächlich Handlungsbedarf erkennst, etwa weil Verspätungen bei Aufgaben den Projektplan gefährden oder ein wichtiges Team-Mitglied länger ausfällt und seine Arbeit liegen bleibt. Klar: du kannst in solchen Fällen natürlich einfach Fristen verschieben. Das ist aber immer unschön, weil es bedeutet, dass sich der Projektabschluss verzögert.

Fast Tracking

Fast Tracking ist eine simple Methode, um verlorene Zeit wieder reinzuholen. Im Grunde checkst du dein Gantt-Diagramm nach solchen Aufgaben und Aktivitäten ab, die ohne bestehende Abhängigkeiten erledigt werden können. Diese Aufgaben lässt du dann im Team einfach parallel zu den übrigen Tasks abarbeiten. Der Haken: Ist dein Team schon voll ausgelastet, klappt das nicht. Mehrarbeit ist für eine gewisse Zeit stemmbar, danach drohen Überlastungssymptome bis hin zu Burnout. Diese Maßnahme sollte also immer nur zeitlich begrenzt und mit Bedacht eingesetzt werden!

Crashing

Wenn dein Team bereits bis Oberkante Unterlippe ausgelastet ist, du aber dennoch Zeit reinholen willst, ist Crashing eine Möglichkeit. Das heißt, du erhöhst nicht die Arbeit für dein Team, sondern pumpst weitere Ressourcen in das Projekt. Beispielsweise ziehst du externe Spezialist:innen hinzu oder suchst im Unternehmen nach geeigneten Mitarbeiter:innen. Nachteil dieser Variante: Crashing steigert die Kosten! Um kurzfristig schnelle Ergebnisse zu erhalten, ist Crashing aber ein praktikabler Weg.

Lead

Beschreibt die Vorlaufzeit bzw. vorzeitige Erledigung einer Aufgabe. Wenn du also siehst, dass eine bestimmte Aktivität vor dem geplanten Endtermin fertiggestellt ist, kannst du die frei gewordenen Ressourcen auf andere Aufgaben verteilen. So lässt sich der Projektfortschritt unter Umständen deutlich beschleunigen.

Lag

Lag beschreibt das genaue Gegenteil von Lead: Eine Aufgabe hat Verspätung und den Endtermin bereits überschritten. Hier solltest du unverzüglich mögliche Gegenmaßnahmen prüfen und vor allem checken, ob die Verzögerungen großen Einfluss auf das Gesamtprojekt hat. Für Aufgaben, die nicht auf dem kritischen Pfad sind und keine Abhängigkeiten haben, ist eine kleine Verspätung kein Beinbruch. Für Lead und Lag gilt aber: Du musst diese Metriken auch tracken, um richtig reagieren zu können!

Ganz wichtig: Als Projektmanager kannst du nur Probleme beheben, von denen du auch etwas mitbekommst! Tausch’ dich darum regelmäßig mit deinem Team über den Fortschritt und den Status der Aufgaben aus. Ob nun in regelmäßigen Meetings, oder über Kommentare und Notizen auf deinem Projektboard; egal! Communication is key!

Wichtig zu verstehen ist, dass ein Gantt-Diagramm nur so gut sein kann, wie es die Aktualität und regelmäßige Pflege hergeben. Nicht jede kleine Änderung muss tatsächlich übernommen werden, aber alle Aktivitäten, die Einfluss auf den Projektabschluss haben, solltest du genauer unter die Lupe nehmen.

Fazit: Die Macht des Gantt-Diagramms – und wie du sie nutzen kannst

Gantt-Charts sind mit Blick auf Zeitmanagement und Projektverläufe ein ideales Tool. Sie visualisieren deine Projektpläne und geben dir nicht nur einen Gesamtüberblick über dein Projekt, sondern zeigen vor allem auch kritische Punkte und Engpässe. So musst du nicht auf Probleme warten, sondern kannst proaktiv agieren.

Zeigt dir dein Gantt-Diagramm also beispielsweise ein Aufgabenpaket an, ohne dessen Abschluss dein Projekt nicht vorankommt, kannst du dein Team vorbereiten und anleiten. Jedes Team hat nun mal begrenzte Kapazitäten. Wenn du aber frühzeitig erkennst, wo deine Prioritäten liegen sollten, ist richtiges Ressourcenmanagement gar nicht mehr so schwierig.

Grundsätzlich kannst du Gantt-Charts in allen Projekten verwenden. Aber besonders in Projekten mit klar definierten Zielen und festen Abläufen können Gantt-Diagramme ihre ganzen Vorteile ausspielen. Wenn du eher flexibel von Woche zu Woche planst oder gar nicht genau weißt, wo die Reise hingeht, dann bringen Gantt-Charts aber mehr Aufwand als tatsächlichen Nutzen.

In solchen Fällen arbeitest du besser mit Kanban-Boards und Listenansichten - die sind in der Pflege leichter zu handhaben und für das Aufgabenmanagement auch besser geeignet. Es hängt also davon ab, wie du deine Projekte grundsätzlich angehen möchtest.

Gantt-Charts sind kein Wundermittel, mit denen du jedes Projekt in die Spur kriegst! Richtig eingesetzt leisten sie aber wertvolle Hilfe in der Zeitplanung und geben deinen Projekten Struktur.

Außerdem gilt: Gantt(z) oder gar nicht. Denn wenn du ein Gantt-Diagramm nutzen möchtest, dann musst du Änderungen regelmäßig einpflegen und auf Aktualität achten.

Gantt-Diagramm FAQ

Was wird in einem Gantt-Diagramm dargestellt?

Ein Gantt-Diagramm dient der Darstellung von Aufgaben und Aktivitäten im zeitlichen Projektablauf. Sowohl die Aufgabendauer als auch Abhängigkeiten zwischen einzelnen Arbeiten werden so sichtbar. Außerdem lassen sich Meilensteine und wichtige Projektereignisse markieren. Darüber hinaus können auch Zuweisungen und Verantwortungsbereiche für Aufgaben in einem Gantt-Diagramm hinterlegt werden. Damit ist ein Gantt-Diagramm ein wichtiges Instrument im Ressourcen-Management.

Welchen Vorteil haben Gantt-Diagramme im Projektalltag?

Gantt-Diagramme zeigen anschaulich und verständlich den aktuellen Projektfortschritt und geben Auskunft über mögliche Engpässe. Projektmanagers als auch Teams bekommen so einen guten Gesamtüberblick über den Projektverlauf und anstehende Aktivitäten. Insgesamt verbessern Gantt-Diagramme die Planung von Projekten und machen Abläufe transparent. Teammitglieder können zudem sehen, welchen Impact ihre Arbeit auf das Gesamtprojekt hat.

Sind Gantt-Diagramme nur für klassisches Projektmanagement interessant?

Jein. Richtig ist, dass sich Gantt-Diagramme grundsätzlich vor allem für einen klassischen Projektmanagement-Ansatz mit gut planbaren Projektinhalten eignen. Aber auch agile Teams können Gantt-Charts gewinnbringend einsetzen und darüber beispielsweise Änderungen dokumentieren oder sie als Roadmap für die strategische Planung nutzen.

Ist das Gantt-Diagramm nicht mittlerweile ein “alter Hut”?

Nein. Gantt-Charts haben sich bewährt und mit den heute zur Verfügung stehenden Projektmanagement-Tools sind die Funktionen und damit Anwendungsbereiche deutlich breiter geworden. Neben der Projektzeitplanung eignet sich ein Gantt-Diagramm auch für die Ressourcen-Allokation und schafft Transparenz über Teamgrenzen hinaus.

Wie und wo kann ich mein Gantt-Diagramm schnell und einfach online erstellen?

Neben Projektmanagement-Tools und Excel bzw. Google Sheets kannst du Gantt-Charts auch in Canva und vergleichbaren Anwendungen erstellen. Außerdem gibt es etliche Anbieter von kostenlosen Online-Tools, wie etwa onlinegantt.com oder lucidchart.com.

Gantt-Diagramm vs. Zeitleiste

Zwar werden die beiden Begriffe gerne synonym verwendet, es gibt aber einige entscheidende Unterschiede. Während ein Gantt-Diagramm zweidimensionale Darstellungen ermöglicht, zeigt eine Zeitleiste alle Ereignisse auf einer einzigen Linie an. Deshalb kommen Zeitleisten vorrangig im agilen Projektmanagement zum Einsatz, wo ohnehin von Iteration zu Iteration gearbeitet wird.

Änderungshistorie

30.04.2024
Gantt-Ratgeber

trusted hat den großen Gantt-Ratgeber erstellt. Unser Redakteur Phillip zeigt dir hier alles, was du zum Thema wissen musst! Du hast Fragen oder hast Fehler oder Missverständnisse entdeckt? Dann melde dich doch direkt bei uns unter [email protected]!

Phillip Roth
trusted-Experte für Projekte & Kommunikation
Phillip Roth
trusted-Experte für Projekte & Kommunikation

Phillip ist Teil der Redaktion von trusted. Nach beruflichen Stationen als Vertriebler in großen Unternehmen kennt er sich gut mit den Anforderungen im Marketing und Projektmanagement aus. Mit dieser Erfahrung testet er u.a. PM-Tools für trusted.de

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